Die Simson Schwalbe KR 51 – Ein Klassiker auf zwei Rädern

Neben den passenden Ersatzteilen für Ihre Schwalbe stellen wir nachfolgend viele Informationen rund um das kultige Zweirad bereit. Fast 30 Jahre wurde die Schwalbe produziert und durchlief in dieser Zeit zahlreiche technische Weiterentwicklungen. Dabei blieb sie jedoch ihrem Look treu und eroberte mit ihrem kultigen Aussehen die Straßen wie im Sturm. Mit ihrer Karosserie startete die Schwalbe vor allem als Frauenliebling, denn sie hielt den Fahrer weitgehend vor Verschmutzungen geschützt. Auch auf die Sonderausführungen KR 51/1 F, KR 51/1 S und KR 51/1 K und die Reihe KR 51/2 gehen wir nachfolgend genauer ein.

 

Schwalbe KR 51 und KR51 F: Innovation und Funktion

Im Februar 1964 brachte die Schwalbe KR 51 frischen Wind in die Welt der Kleinkrafträder aus der DDR. Als erster Zweisitzer war sie ein echter Pionier in der Welt der Kleinroller (KR). Doch um den Zweipersonenbetrieb zu ermöglichen, mussten die Konstrukteure aus Suhl ein robustes und leistungsstärkeres Triebwerk erschaffen.

So ähnelte die Schwalbe äußerlich zwar ihrem Vorgänger, dem Kleinroller KR 50, in Bezug auf Leistung hatte sie allerdings deutlich mehr zu bieten. Stolze 3,4 PS bot der neue Motor M 53 und erwies sich als wahrer Glücksgriff mit einer spürbaren Steigerung von Leistung und Durchzugsvermögen im gesamten Drehzahlbereich. Selbst mit Sozius erreichte die Schwalbe so eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.

Die ersten Prototypen wurden auf harten Prüfungen täglich bis zu 1.000 km lang gefordert und meisterten diese mit Bravour. Dank des cleveren Kühlgebläses bewältigte die Schwalbe selbst die steilsten Berge ohne Überhitzung. Insgesamt 153.500 Fahrzeuge gingen von 1964 bis 1968 vom Band. Schon bald nach dem Start der Serienproduktion reagierte das Unternehmen auf die Wünsche der Käufer und brachte auch ein Modell mit Fußschaltung (KR 51 F) auf den Markt. Die Schaltwippe am linken Trittbrett ermöglichte fortan ein komfortableres Schalten. Ihren Schwerpunkt legten die Konstrukteure auf Innovation und wartungsfreie Eigenschaften, die die KR 51 und ihre Nachfolger bis heute so beliebt machen: neben Vollschwingenfahrwerken mit großen Federwegen und effektiven Vollnabenbremsen waren die Vorder- und Hinterräder austauschbar.

Es entfielen alle Schmiernippel und der Kettenantrieb blieb mittels Gummischutzschläuchen endlich staubfrei. Die Verwendung von Steckachsen erleichterte die Räderdemontage, denn der Hinterradantrieb verblieb an der Hinterradschwinge, was die Lebensdauer der Ketten und Kettenräder erheblich verlängerte. Auf Anregung des Herstellers legten die Gesetzgeber eine neue Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h für Kleinkrafträder fest - eine Abweichung vom internationalen Standard, die den Verkehrsfluss verbesserte und die Schwalbe somit nicht zum Verkehrshindernis werden ließ.

Heutzutage unvorstellbar war die Typreihe KR 51 das erste Kleinkraftrad, das mit Blinkern, Bremslicht, Parklicht und einem Gleichstrom-Signalhorn ausgestattet werden konnte. Voraussetzung dafür war die während der Fahrt aufladbare Bleibatterie. Ein robuster Gepäckträger mit anpassbarem Spannband gehörte zur serienmäßigen Ausstattung. Zusätzlich war die Montage eines typgeprüften Kindersitzes aus dem Fachhandel möglich, und mit typgeprüften Bauteilen konnte die Schwalbe auch für den Anhängerbetrieb genutzt werden.

Dieses innovative Konzept eröffnete vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und brachte der Schwalbe einen wahren Kultstatus ein.

 

Modell KR51 KR51F
Motor M53 KHL M53 KFR
Vergaser BVF 16N1-1 BVF 16N1-1
Zündung SLMZ 8306.10 SLMZ 8306.10SLMZ 8306.10SLMZ 8306.10SLMZ 8306.10SLMZ 8306.10
Zündspule In SLMZ In SLMZ
Ladeanlage 8871.1 8871.1
Batterie 6V 4,5Ah 6V 4,5Ah
Scheinwerfer 6V 15/15 Watt 6V 15/15 Watt6V 15/15 Watt
Rück bzw. Bremslicht 6V 5W 6V 18W ba15s 6V 5W 6V 18W ba15s
Übersetzung 14 - 34 Zähne 14 - 34 Zähne
Antriebskette 114 Glieder 114 Glieder
Reifen 2,75x16 z.B. K30 2,75x16 z.B. K30
Schlauch 250x16-275x16 250x16-275x16

 


Schwalbe KR 51/1 und KR 51/1 F: Mehr Leistung, weniger Verbrauch

Im März 1968 ging eine überarbeitete Motorvariante in Serie, der M 53/1. Passend zu dieser Namensgebung erhielt auch die „neue“ Schwalbe das Kurzzeichen KR 51/1 bzw. KR 51/1 F (Modell mit Fußschaltung). Der deutlich geringere Kraftstoffverbrauch bei gleichzeitiger Leistungssteigerung im unteren und mittleren Drehzahlbereich revolutionierte die Welt des Kleinkraftrads.

Parallel dazu erfüllte das Fahrzeug ab diesem Zeitpunkt die internationalen Lärmvorschriften durch den Einsatz eines leistungsfähigen Ansauggeräuschdämpfers. Diese Weiterentwicklung war äußerst erfolgreich - bis 1980 wurden insgesamt 375.000 Zweiräder des Typs KR51/1 hergestellt.

Schwalbe KR 51/1 S: Technische Optimierungen

Durch die geschickte Verbindung der Kupplungsautomatik mit dem Fußschaltmechanismus war mit der KR 51/1 S kein separater Kupplungshebel mehr erforderlich. Die Kupplung funktionierte nach dem Fliehkraftprinzip. Das übertragene Drehmoment brachte zusätzliche Stabilität. Dadurch konnte das Fahrzeug schnell anfahren, ohne dass der Motor lange aufheulen musste. Die Erhöhung der Scheinwerferleistung von 15 auf 25 Watt und die erstmalige Platzierung der Zündspule außerhalb des Motors waren weitere wegweisende Innovationen.

Diese verliehen der KR 51/1 S einen herausragenden Vorsprung in ihrer Zeit und boten den Fahrern ein komfortableres, leistungsstärkeres und sichereres Fahrerlebnis. Es wurden 44.600 Exemplare dieses Modells produziert. Für das Jahr 1972/73 war eine Getriebeautomatik im modernen Roller geplant – ein spannendes Projekt, das durch fehlende Investitionsmittel leider nicht umgesetzt werden konnte.

Schwalbe KR 51/1 K: Alles auf Komfort

Im Jahr 1974 wurde die KR 51/1 K eingeführt. Hydraulisch gedämpfte Federbeine und eine verlängerte Sitzbank lassen vermuten, woher das Kürzel „K“ kommt: alles war auf den Fahrkomfort ausgerichtet. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen mit mechanischen Dämpfern waren die der KR 51/1 K wartungsfrei und trugen zu einer erheblich verbesserten Straßenlage des Zweirads bei.

Das fanden auch begeisterte Schwalbenfans: bis 1980 rollten insgesamt 185.000 Exemplare vom Band.

Modell KR51/1 KR51/1F KR51/1S KR51/K
Motor M53/1 KFR M53/1 KFR M53/11 AR M53/1 KFR
Vergaser BVF 16N1-5 BVF 16N1-5 BVF 16N1-5 BVF 16N1-5
Zündung SLMZ 8306.10 SLMZ 8306.10 SLPZ 8307.3 8306.10
Zündspule In SLMZ In SLMZ 8352 1/2 12V In SLPZ
Ladeanlage 8871.1 8871.1 8871.1 8871.1
Batterie 6V 4,5Ah 6V 4,5Ah 6V 4,5Ah 6V 4,5Ah
Scheinwerfer 6V 15/15 Watt 6V 15/15Watt 6V 25/25Watt 6V 15/15 Watt
Rück bzw. Bremslicht 6V 5W 6V18W ba15s 6V 5W 6V18W ba15s6V 5W 6V 18W ba15s 6V 5W 6V 18W ba15s 6V 5W 6V 18W ba15s
Übersetzung 14 - 34 Zähne 14 - 34 Zähne 14 - 34 Zähne 14 - 34 Zähne
Kette 114 Glieder 114 Glieder 114 Glieder 114 Glieder
Reifen 2,75x16 z.B. K30 2,75x16 z.B. K30 2,75x16 z.B. K30 2,75x16 z.B. K30
Schlauch 250x16 - 275x16 250x16 - 275x16 250x16 - 275x16 250x16 - 275x16

 


Schwalbe KR 51/2 – der Klassiker wird modernisiert

Das Jahr 1979 brachte frischen Wind in die Welt der Kleinkrafträder und es wurde eine umfassende Modernisierung der Kultmopeds vorgenommen. Die neue Motorenreihe M531/541 mit einem breiten Spektrum an Getriebetypen, darunter 3- und 4-Gang-Getriebe, konnte nach einigen Änderungen am Rahmen in die Schwalbe integriert werden. Mit der neuen Motorenreihe war der Weg frei für die Serienproduktion von Viergang-Schwalben.

Dieses Upgrade ermöglichte nicht nur bessere Fahrleistungen, sondern auch eine spürbare Verbrauchssenkung - besonders im Soziusbetrieb und in bergigem Gelände. Doch nicht nur unter der Haube gab es Neuerungen. Die äußerlichen Veränderungen waren zwar klein, aber durchaus fein: eine leicht veränderte Lenkerabdeckung, eine runde Schlussleuchte und eine nach rechts verlegte Auspuffanlage brachten moderne Details in die KR 51/2.

Der rechtsseitig platzierte Schalldämpfer erwies sich als wahrer Segen für alle Schrauber und Bastler. Endlich konnte das Hinterrad problemlos ausgebaut und das Fahrzeug auch bei einer heißen Abgasanlage mühelos aufgebockt werden. Durch die gummielastische Motorhalterung und den Wegfall des Gebläses konnte der Schwalbe KR 51/2 ein erheblicher Lärmpegel entzogen werden, der zuvor durch das Mitschwingen größerer Karosserieteile verursacht wurde.

Während die KR 51/2 mit reibungsgedämpften Federbeinen und einer Fußschaltung ausgestattet wurde, fanden elektronische Bauteile ihren Platz unter dem vorderen Abdeckblech, während der Luftfilter direkt vor dem Vergaser positioniert wurde. Das trug dazu bei, dass die Schwalbe KR 51/2 nicht nur moderner, sondern auch zuverlässiger war als je zuvor.

Schwalbe KR 51/2 N – Die Normale

Die Basisvariante verfügt über ein Dreiganggetriebe, Federbeine mit mechanischer Dämpfung, einen Scheinwerfer mit einer Leistung von 25/25 W und ein Bremslicht mit einer Leistung von 21 W.

Es wurden zwischen 1980 und 1986 90.800 Stück produziert.

Schwalbe KR 51/2 E – Die Verbesserte

Mit den hydraulisch gedämpften Federbeinen und den Einbau eines Vierganggetriebes überzeugte dieses Modell nicht nur durch einen erhöhten Fahrkomfort, sondern auch durch noch mehr Power.

Insgesamt 124.500 Kleinroller dieses Modells rollten von 1980 bis 1986 vom Band des Suhler Produktionswerks.

Schwalbe KR 51/2 L – Die Luxuriöse

Heller, höher, weiter - durch den Einsatz einer wartungsfreien Elektronikzündung und einer im Vergleich zu damaligen Verhältnissen phänomenalen Lichtleistung von 35/35 W war die KR 51/2 L das führende Modell in seiner Hubraumklasse.

Modell KR51/2N   KR51/2N KR51/2L
Motor M531 KFR   M541 KFR M541/1 KFR
Vergaser BVF 16N1-12   BVF 16N1-12 BVF 16N1-12
Zündung SLPZ 8307.8   SLMZ 8306.10SLMZ 8306.10SLMZ 8306.10SLMZ 8306.10SLPZ 8307.8 SLEZ 8305.1/2
Zündspule 8352.1/2 12V   8352.1/2 12V EMZA 8351.1/13 6V
Ladeanlage 8871.6/1   8871.6/1 8871.5/1
Batterie 6V 4,5Ah   6V 4,5Ah 6V 4,5Ah
Scheinwerfer 6V 25/25 Watt   6V 15/15 Watt6V 25/25 Watt 6V 35/35 Watt
Rück bzw. Bremslicht 6V 5W 6V 18W ba15s   6V 5W 6V 18W ba15s 6V 5W 6V 18W ba15s
Übersetzung 15 - 34 Zähne   15 - 34 Zähne 15 - 34 Zähne
Antriebskette 112 Glieder   112 Glieder 112 Glieder
Reifen 2,75x16 z.B. K30   2,75x16 z.B. K30 2,75x16 z.B. K30
Schlauch 250x16-275x16   250x16-275x16 250x16-275x16

 


MZA – Echte Simson Tradition

Seit 2003 steht MZA, der lizenzierte Bewahrer der Marke Simson, für Qualität und Tradition. Mit echter Ostalgie-Leidenschaft widmet sich die Meyer Zweiradtechnik GmbH der Fertigung originaler Simson Ersatzteile nach den ursprünglichen Zeichnungen aus dem Suhler Produktionswerk.

Als stolzer MZA-Händler freuen wir uns, Ihnen genau diese Originalteile für Ihr DDR-Moped anbieten zu können. Ob Auspuff, Motor, Zylinder oder Sitzbank - in unserem Sortiment finden Sie eine vielfältige Auswahl an MZA Originalteilen, die perfekt zu Ihrer S50, S51 oder einem ganz anderen Simson Modell passen.

Vertrauen Sie auf die langjährige Erfahrung und das Fachwissen des Herstellers und entscheiden Sie sich für Ersatzteile, die nicht nur passgenau sind, sondern genauso langlebig, wie Sie es von der Marke gewöhnt sind. So bleibt Ihre „Simme“ nicht nur ein Stück DDR-Geschichte, sondern auch ein zuverlässiger Begleiter im Alltag.

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